Kleindenkmale in Ammerbuch (4): Reusten2003_08_30 Tagblatt
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Hier führt schon lange kein Weg mehr in den Reustener Friedhof. Roland Fakler und Jürgen Parchem haben in Archiven gesucht, bis sie herausfanden, wann der frühere Haupteingang zum Reustener Friedhof (im Bild) zugemauert wurde. Ihrer Meinung nach war es 1890. Auf einem Katasterplan von 1830 ist der Zugang noch an der heute versperrten Stelle, 1841 verzeichnet ein Zeitungsartikel größere Arbeiten am Friedhof. Am Schloss des Friedhofstores finden Eingeweihte das Datum 1890 eingestanzt. Verschlossen wurde der Torbogen auf der dem Dorf zugewandten Mauer auch mit zwei Grabsteinen. Der Linke erinnert an eine Wöchnerin, die samt Kind verstarb, der rechte an einen Pfarrer. "Verziert waren sie mit den für die Romantik typischen Sinnsprüchen", sagt Parchem. Nur leider kann sie der Betrachter nicht mehr lesen, vor fünf Jahren sei das noch möglich gewesen. Inzwischen schilfert die Sandsteinoberfläche ab. Das zeigt, wie wichtig es ist, sich auch um die Kleindenkmale zu kümmern, wenn ihre Botschaften überdauern sollen. Die Lokalhistorikcr vermutdass in der Torbogenfüllung auch Steine der früher im Friedhof befindlichen Eligius-Kirche stecken. Das um 1300 erstellte Gotteshaus wurde schon 1760 durch die heutige Dorfkirche, eine ehemalige Kelter, ersetzt. Solche Geschichten lassen sich mit kleinen denkmalwürdigen Hinterlassenschaften belegen. Der Reustener Kirchberg ist übersäht mit historischen Spuren, zu denen auch der 1933 einzementierte Fahnenständer gehört, um den die Nazis Sonnwendfeiern zelebrierten. Interessante Kleindenkmale lassen sich auch anderswo entdecken. Im Hartwald stießen die Hobbyhistoriker nach einem Tipp eines alten Reusteners auf einen Grenzweg. "Allein hätten wir den nie gefunden", sagt Fakler. Wo der Weg verläuft, verraten sie nicht: er muss erst noch erfasst werden. bei / Bild: Fakler |
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INFO Wer bei der Ammerbuch weiten Erfassung von Kleindenkmalen mitmachen will und von weiteren historisch interessanten Objekten auf Reustener Markung weiß, kann das Roland Fakler oder Jürgen Farchem mitteilen. |