Mahnmal zum Frieden

 

Reustener Geschichtspfad: Neue Station auf dem Kirchberg

Freitag, 9. Dezember 2005

Gäubote Herrenberg

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VON BIRGIT SPIES

 

Foto: Fakler

.. Das Kriegerdenkmal beim Reustener Friedhof wird von ehrenamtlichen Ge
schichtsinteressierten saniert und umgestaltet. ..... __

 

Soll zum Frieden mahnen:

Denkmal auf dem Reustener Kirchberg

 

Ammerbuch-Reusten - Abgeschlossen ist die Sanierung des Obelisken auf dem Reustener Kirchberg und damit ein neues Kapitel im Reus­tener Geschichtspfad aufgeschlagen.

Dem Gemeinwohl und ihrem Ort verpflichtet fühlen sich der Reustener Ortschaftsrat Jürgen Parchem und der Künstler Roland Fakler. Darum erneuerten sie mit der Hilfe des fleißigen, früheren Reustener Ortschaftsrats Willi Schill und der in Reusten bewährten Helfertruppe mit Hans Schmollinger, Albrecht Böckle, Heinz Kern und Ernst Brenner das ehemalige Kriegerdenkmal. Ein Mahnmal ist das Denkmal jetzt. Wie auch der Spielplatz, das jüngste Großprojekt der eifrigen Schaffer, steht das Denkmal hoch oben auf dem Kirchberg - unter hohen Bäumen, jenseits der alten Friedhofsmauer.

Aus dem Jahr 1927 stammt das Mahnmal in Form eines Obelisken, dessen Tafeln die Namen der im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen und vermissten Reustener tragen. Saniert werden musste es, weil durch einen Riss an der Spitze Regenwasser eingedrungen und viele Steine beschädigt waren. Gut sei die Zusammenarbeit mit der Gemeinde gewesen, lobte Jürgen Parchem. Zulieferer für die Bauarbeiten waren nicht nur Reustener Firmen, sondern auch Mitarbeiter des Ammerbucher Bauhofs. Immerhin sechs Meter hoch ist der Obelisk, seine Grundfläche beträgt 6,25 Qudratmeter. Damit das Regenwasser künftig keinen Schaden mehr anrichten kann, montierte Willi Schill ein Blechdach mit einer Regenrinne auf eine Holzkonstruktion ganz obenauf.

Nicht zu groß sollte das Dach werden. Roland Fakler war wichtig, den baulichen Charakter zu erhalten. Metall schützt nun auch die Flächen unterhalb der Tafeln vor weiterem Regen. Einen zusätzlichen Schmuck erlauben neue Blumenkästen daran. Jürgen Parchem, der die Hauptlast der Bauarbeiten trug, legte einen offenen Kreis rund um das Mahnmal an. Ganz von Gebüsch eingewachsen war es, bevor mit seiner Restaurierung begonnen wurde. Nur zwei Grabsteine von im Ersten Weltkrieg gestorbenen Soldaten gibt es auf dem Reustener Friedhof. Fakler und Parchem setzten sie neben das Denkmal, um der Erinnerung an die Toten einen würdigen Platz zu verleihen. Noch fehlen die Bepflanzung des neuen Rondells und eine Informationstafel, die über die Geschichte des Platzes informiert. Die fällig bauliche Erneuerung dieses ehemaligen Kriegerdenkmals war für die Reustener Aktiven Parchem und Fakler auch Anlass für einen Akt der gemeinsamen Auseinandersetzung mit der Geschichte. Neben der Erinnerung an die in den Weltkriegen Gestorbenen soll die Mahnung, künftig Frieden zu wahren, zum Ausdruck kommen. Ein Friedensmahnmal soll der Obelisk künftigen Besuchern sein. Noch einen Schritt weitergehen, um diesen Bewusstseinswandel zu verdeutlichen, wollen beide: Ein Fries unterhalb des neuen Daches soll das Wort "Frieden" in acht Sprachen tragen.