Ein Reustener Held

 

Südwest Presse Tübingen

Montag 29.10. 2007

Von

Mario Beisswenger

Roland Fakler veröffentlicht sagenhaftes Kurz-Epos

REUSTEN (bei). Roland Fakler hat sich einen Jugendtraum erfüllt und einen Heldenroman veröffentlicht. Fakler, der als freischaffender Künstler zurückgezogen auf dem Reustener Wolfsberg wohnt und für sein Engagement als Lokalhistoriker bekannt ist, hat sozusagen ein Kurz-Epos geschrieben. Gerade 80 Seiten ist die eigentliche Erzählung lang, sie beschreibt "die Geschichte vom Helden, der vom gefeierten Befreier zum verhassten Tyrannen wird", wie der Autor im Vorwort schreibt.

Der Held heißt Rusto, hat "wache Augen und einen feurigen Geist". Als Anführer einer Gruppe Aufständischer befreit er die Alemannen vom als gar schrecklich geschilderten Joch der Römer. Aus­ gangs- und Endpunkt der Geschichte ist Reusten. Der Held und sein Gefolge ziehen aber über halb Germanien, dabei wird Rusto König der Alemannen und Franken. Gut ausgehen tut's aber nicht.

Fakler schreibt, dass er mit der Erzählung seine Erlebnisse und die Lektüre der Jugend verarbeitet hat. Zu Papier gebracht hat er die Geschichte schon 1975. Dass er sie nach langen Jahren in der Schublade nun veröffentlichte, liegt an "Books on demand". Dort kann jeder Autor, auch ohne einen großen Verlag zu finden, publizieren. Gedruckt werden die Bücher erst auf Bedarf (also "on demand"). Mit der Einfügung des Lokalkolorits hat Fakler seine alte Geschichte aufgefrischt. Rusto hat seine Namen vom mutmaßlichen Dorfgründer Reustens.

Allzu viel vom Inhalt sei hier nicht verraten. Jede Menge "trefflicher Schützen" mit "starken Armen" füllen die Seiten, es wird mehr oder minder ruhmreich gefochten, und eine unendlich schöne Maid mit goldenem Haar kommt auch in der Story vor. Fakler selbst nimmt für sich ebenfalls eine Heldenrolle in Anspruch. "Helden müssen nicht immer töten und erobern, sie können auch ein Buch schreiben und zum Den­ken anregen."

INFO Roland Fakler: "Rusto", 92 Seiten, 9,95 Euro, Verlag Books on demand.