Was bleibt einem eher neutralen Besucher von der Versammlung der Kirchengemeinde im Sportheim im Gedächtnis?

Zunächst der herzliche Empfang durch Herrn Pfarrer Peter Palagyi, der schon rein äußerlich, zwar nicht unbedingt als Pfarrer, aber als Leiter dieser Versammlung zu erkennen war. Der Raum war mit fast 60 Leuten gut gefüllt; am Stammtisch saßen die dazu passenden Gäste. Wenn da nicht die vertrauten Gesichter des Kirchenchors gewesen wären, hätte ich mich fragen müssen: Ist das eine Versammlung der Kirchengemeinde oder des TGV? Es gab einen klärenden Hinweis: Es fehlten die Jungen. Keiner war unter 40 Jahren. Die erste Tischreihe war leer. Offensichtlich wollte sich niemand bei der anstehenden Frage: "Wer wird Kirchengemeinderat?" in die vorderste "Schusslinie" bringen. Für mich als katholisch - getauften Freidenker und das Ehepaar Gräb war das gerade recht. Ich darf ja "rein rechtlich" nicht kandidieren und dem Ortsvorsteher wird man 's wohl nicht auch noch zumuten Kirchengemeinderat zu werden; und wer will das schon von Herrn Professor Stievermann, der neben uns saß, verlangen... schließlich hat der, wie viele andere, seine Schuldigkeit schon getan, wie ich aus den an der Wand angeklebten Namenslisten der alten Kirchengemeinderäte erfahren konnte. Heidi Klein hat sogar schon viermal ihre Schuldigkeit getan. Das muss ja auch mal reichen.

"Die Lage ist ungewöhnlich", so erklärte uns Herr Palagyi, "fünf der alten Kirchengemeinderäte wollen nicht mehr kandidieren." Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Die meisten schreckt wohl der zu erwartende Zeitaufwand ab. Das dürfte auch für Günter Hoss, dem einzigen, der sich erkennbar in die Startposition begeben möchte, ein Grund gewesen sein, sich nach Rücktrittsmöglichkeiten zu erkundigen. Vielleicht schafft es ja Gretel Steeb noch mit ihrem vorbildlichen Engagement, "das zwar mit Mühen verbunden ist, aber auch viel Bereicherung bringt", den einen oder anderen mitzureißen.