Geschichtlicher Rundgang in Reusten

 

2011-03-25

Ammerbuch Aktuell

von

Elke Petersen und Roland Fakler

Letzten Freitag unternahmen die Schüler der Klassen 3 und 4 mit ihrer Klassenlehrerin Frau Elke Petersen und Herrn Roland Fakler einen heimatgeschichtlichen Rundgang durchs Dorf. Da Herr Fakler es als persönlichen Auftrag empfindet, den Kindern die interessante Geschichte ihrer Heimat mit modernen Computerpräsentationen und Spaziergängen näher zu bringen, sind sie in den letzten Jahren willkommener Teil des Unterrichts geworden. Auch die Schüler waren bei herrlichem Frühlingswetter mit Körper und Geist dabei. Jeder wollte zeigen wo er wohnt und nicht selten trafen wir dabei auf verdutzte Mamas, Papas und Omas. Jan Schöttke hatte uns eine besondere Attraktion zu bieten: Er brachte den Schlüssel mit, der es uns erlaubte, die Anlage um den Steinbruchsee, unterhalb des Friedhofs, zu betreten, in dem sein Vater und sein Opa eine Fischzucht betreiben. Dreißig Meter tief soll dieser See sein, in dem sich jetzt die Fische tummeln und mindestens ebenso hoch sind die Kalksteinwände, die vom Wasser aufragen. Nach dieser Besichtigung waren weitere Stationen auf den Kirchberg geplant. Die Kinder entschieden, den Berg von der Hailfingerstraße aus, an einer fast senkrechten Stelle, zu stürmen. Wie Gämsen sprangen sie vom Kochharttal zum Gipfel hoch, auf dem einst „Burg Kräheneck“ majestätisch auf die Landschaft heruntergeblickt haben muss. Von dort oben schweiften unsere Augen hinüber zum Ahlenberg, wo man noch die deutlichen Spuren einer längst aufgegebenen Lehmgrube erkennen kann. Daneben schlängelt sich die Mühlensteige von Hailfingen herunter und als hätte es auf uns gewartet, lenkte ein Reh im Kochharttal unsere Gedanken von der Vergangenheit in die Gegenwart dieses idyllischen Tales. Am Stützbrunnen erfuhren die Kinder, dass das Dorf genau vor hundert Jahren, nämlich 1911, endlich eine Wasserleitung erhielt. Bis dahin musste das Wasser mühsam aus verschiedenen Brunnen geschöpft werden.

Kinder mögen meist Tiere. Nachdem jeder Helens Schafe mit Streicheleinheiten verwöhnt hatte, passierten wir an der „Äußeren Mühle“ ein Spalier von großen und kleinen Pferden. Auch sie kamen nicht zu kurz. Am Gebäude von Feuerwehr und Jugendclub, wie schon im Zehnthof, erfuhren die Kinder etwas über ehrenamtliches Engagement im Dorf. Zuletzt war es allen beim Aufstieg zum Wolfsberg so heiß geworden, dass sie froh waren, einen lebenden Kleiderständer dabei zu haben, der ihnen ihre Kittel und Jacken abnahm: Herrn Fakler.

Rast am Stützbrunnen