Ende einer Ära

 

2011-07-27

Ammerbuch Aktuell

von

Roland Fakler

Am Freitagabend verabschiedeten sich die Schüler, Lehrer und Elternbeiräte der Wolfsbergschule mit einem reichhaltigen künstlerischen und kulinarischen Programm. Es war diesmal nicht nur ein Abschied in die Sommerferien, wie jedes Jahr; mit dieser Feier ging auch eine Ära zu ende. Es war, genauer betrachtet, das Ende einer 360-jährigen Schulgeschichte in Reusten und der Abschied von einer Lehrerin, die fast drei Jahrzehnte diese Schule geleitet und geprägt hatte. Es war ein Abschied vom vertrauten Lehrerkollegium und vom idyllisch gelegenen Schulgebäude auf dem Wolfsberg. Vom nächsten Schuljahr an werden die Reustener Grundschüler in Poltringen in die Schule gehen.

Die Elternbeiräte, die Schüler, die Lehrerinnen und die leitenden Lehrbeauftragten gaben ihr Bestes zum Gelingen des Festes. In der Turnhalle wurden die Eltern und zahlreichen Gäste zunächst von der Musik-AG der Kleinsten (Klassen 1/2) unter Leitung von Frau Betti Neuner-Jehle mit Musik auf nicht alltäglichen Schlaginstrumenten angenehm überrascht.

Nachdem Umzug ins „Theater“, einen Stock höher, wurde der Projektraum einem erfolgreichen Stresstest unterzogen: Mehr Zuschauer passten wirklich nicht hinein. In spielerischen Szenen zeigten hier die Kinder mit Hilfe der Theaterpädagogin Janne Wagler ganz neue und doch auch altbekannte Aussagen zum Verhältnis der beiden Geschlechter.

Zurück in der Turnhalle erklärte die Tübinger Künstlerin Martina Nehr-Kley ihr mit den Kindern erarbeitetes Kunstprojekt. Beginnend mit der Farbe „Blau“ ging es mit einer Computerprojektion hoch hinauf in den Sternenhimmel.

Für fließende Übergänge zwischen den einzelnen Programmpunkten sorgte die Referendarin Maria Kühner, die musikalische Einlagen der Kinder auf dem Keyboard begleitete.

Den Reigen der Reden und Grußworte eröffnete die dienstälteste, schon 20 Jahre an der Schule unterrichtende, Lehrerin Elke Petersen. Dabei erfuhren wir Manches über die Beschwernisse des Schulalltags: „Was viele nicht wissen, sei nun gesagt!“

Schulrat Udo Paulus, Ortsvorsteher Herbert Gräb und der geschäftsführende Schulleiter-Ammerbuchs Rektor Werner Roth äußerten in ihren Reden Versöhnliches, Verständliches und Heiteres zur Schulsituation. Die Leiterin des Kindergartens Frau Thea Schneckenberger bezeichnete die „Kooperation“ zwischen Schule und Kindergarten als das Wichtigste und plädierte für eine Brücke zwischen Wolfsberg und Kirchberg.

Nach einer Rede von Andrea Schöttke, der Elternbeiratsvorsitzenden, gab es von ihr und ihren Kolleginnen, Bettina Gauss, Regina Gebert und Tanja Striebich eine Bescherung. Als Anerkennung für ihre Arbeit erhielten die Lehrerinnen, die Helfer und die langjährigen Lehrbeauftragten der Schule kleine Geschenke. Dass sie selbst auch viel Mühe und Arbeit aufgewendet haben, sei hier am Rande erwähnt.

Rektorin Brigitte Pallesche wies in ihrer Rede auf die Chancen hin, die für alle in diesem Abschied stecken: „Es ist ein Gesetz des Lebens, wenn sich eine Tür schließt, tut sich dafür eine andere auf!“

Ein Imbiss, auf Einladung des Elternbeirats, sorgte im Anschluss für eine gemütliche Stimmung.

Die Freude über diesen Abend wäre ungetrübt gewesen, wäre der Anlass kein so trauriger gewesen!

Der Elternbeirat bedankt sich bei den Spendern für dieses Fest:
Bei der Kreissparkasse Tübingen (Theaterprojekt);
der Volksbank Ammerbuch (Kunstprojekt)
der Buchhandlung Osiander und der Metzgerei Egeler.